Howdy,
nach dem ich hier: https://pajero-rudicon.stillestrecken.de/2025/10/05/operation-am-offenen-herzen/ ja bereits über die Demontage und genaue Schadensfeststellung an Rudis Zylinderkopf berichtet habe – geht es hier nun weiter mit der Instandsetzung.
Das war ein Abenteuer – kann ich euch sagen. Es gab einige Hochs und Tiefs zu überwinden bis zum beinahe Nervenzusammenbruch, aber wir haben es geschafft – Rudi ist „back on the Street“ und läuft wieder.
Also, beinahe – irgendwie, also fast, oder doch. Ach ließ einfach weiter…..
Nach vielen Stunden Internet Recherche nach den besten (und günstigsten) Ersatzteilen (ich wollte überwiegend Originalteile bzw. OEM Teile haben) vergingen einige Tage, sogar Wochen bis ich endgültig (fast) alles zusammen hatte. Einige Teile mussten im (teilweise Außereuropäischen) Ausland bestellt werden, einige sogar aus Übersee (USA). Das hat ordentlich Nerven gekostet – so sind Bestellungen aus den USA immer etwas „schwierig“ – so jedenfalls meine Erfahrung!
Aber so nach und nach trudelten alle benötigten Teile ein:
- neuer Zylinderkopf – komplett montiert mit Nockenwelle, Kipphebelwelle, Kipphebel, Ventile, Federn und allem drum und dran von Tornau-Motoren / Oldenburg in Holstein
- Zylinderkopfdichtsatz mit neuen Zylinderkopfschrauben von Tornau-Motoren / Oldenburg in Holstein
- neuer Zahnriemensatz mit Spannrollen (OEM)
- neue Wasserpumpe (OEM)
- neue Keilriemen (Mitsubishi)
- neue Glühkerzen
- neue Einspritzdüsen
- neue Kühlwasserschläuche (Mitsubishi)
- neuer Kühlwasserausgleichsbehälter (Aftermarket)
- neuer Kühlerdeckel (Mitsubishi)
- neuer Ventildeckel, original Mitsubishi – den habe ich Gott sei Dank originalverpackt auf Kleinanzeigen aus Deutschland bekommen, normal nur noch zu abnormalen Preisen aus Japan zu haben
- Ventildeckeldichtsatz
- neue Schrauben, Stehbolzen und (Kupfer)Muttern für Ansaug,- und Abgasbrücke nebst neuen Dichtungen
- jede Menge wichtiger Kleinkram und Verbrauchsmaterialien die ich jetzt nicht alle einzeln hier auflisten werde.
- neues Zeugs was ich bestimmt noch vergessen habe
So denn, es ging los. Nach einer ordentlichen Arbeitsvorbereitung konnte es nun endlich losgehen. Zusammen mit unserem Sohn Cedric haben wir an einem Samstag morgen angefangen mit dem Neuaufbau des Motors. Wir kamen erstaunlich schnell voran und es verlief erstaunlich Reibungslos. Ich war sehr angenehm überrascht was sich unser Sohnemann in der letzten Zeit für ein theoretisches Fachwissen über Motorentechnik angelesen hat. Ich muss sagen, der hat es in der Theorie echt drauf – nur an der Praxis mangelt es noch etwas. Deswegen überließ ich gerne Ihm (auf seinem Wunsch) einen großen Anteil der Schraubarbeiten. Sogar die wirklich Nervenaufreibenden Zylinderkopfschrauben Montage hat er fast alleine übernommen. Und die sind wirklich etwas tricky… Laut Mitsubishi Werkstatthandbuch müssen die Kopfschrauben in einem festgelegten Schema in einer bestimmten Reihenfolge mit 22-28NM angezogen werden und danach alle Schrauben in der selben Reihenfolge nochmals um 120° gedreht werden. Das verlangt bei insgesamt 18 Schrauben ordentlich Schmalz in den Oberarmen. Aber, zusammen haben wir das sehr gut hinbekommen. Um die 120° Drehung genau hin zu bekommen habe ich extra ein Spezialmessgerät gekauft welches zwischen Drehmomentschlüssel und Inbus-Stecknuss montiert wird. Das war etwas nervig, da dieses Drehwinkelmessgerät in seiner Funktion fixiert werden muss damit es ordentlich den Drehwinkel des Drehmomentschlüssel erfassen kann. Alleine ist das (fast) unmöglich, aber in guter Teamarbeit haben wir das echt gut hinbekommen. Bis auf eine Schraube konnten wir 17 Schrauben im exakten Drehwinkel anziehen, eine Schraube ist allerdings so nahe an der Spritzwand das das Messgerät nicht dazwischen passte. Ärgerlich, aber soweit kein Problem. Wir konnten mittlerweile die 1/3 Umdrehung gut abschätzen und haben diese eine Schraube nach gut dünken angezogen. Wird schon passen denke ich.
Der Rest der Montage ging eigentlich fix von statten und gestaltete sich weitestgehend Problemlos!
Sonntags war es dann soweit. Zusammen mit Marion habe ich die letzten Restarbeiten fertig gemacht und dann kam der große Augenblick – der erste Motorenstart:
Am nächsten Tag habe ich den gesamten Motor mit Bremsenreiniger gereinigt um irgendwann später die Leckage orten zu können. Doch das musste erst einmal warten – es stand der Familienurlaub (eine Woche auf Malta) an. Ich konnte mich also erst später um dieses Problem kümmern. |
Nach unserem Urlaub konnte ich endlich das Problem mit der Undichtigkeit angehen…. Ich hatte schon die Befürchtung das beim Auflegen des Zylinderkopf irgendwas schief gegangen ist. War die Kopfdichtung verrutscht – oder irgendwas anderes passiert? Ist beim Festschrauben der (Alu)-Kopf gerissen?
Nein, das Problem war lediglich ein nicht richtig sitzender Wellendichtring der Nockenwelle gewesen. Also, noch mal den Zahnriementrieb zerlegen, Wellendichtring raus, neuen rein – alles wieder zusammenbauen, fertig! Nach dem wir den Wellendichtring gewechselt hatten – schnurrt Rudi wie ein Kätzchen das man gerade zart am Hinterkopf krault….
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Nach dem Austausch des Wellendichtring – alles trocken! |
Ende gut – alles gut. Nach dem Tausch des Wellendichtrings haben wir eine ausgiebige Probefahrt von 70km gemacht – es scheint alles dicht zu sein. Nach der Probefahrt haben wir Rudi zurück in die Halle gefahren – wir nutzen die Chance mit der Halle und machen direkt noch ein paar Pflege und Wartungsarbeiten…
To be continued!
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