Howdy,
nach dem mein Kumpel Tim unseren Rudi professionell und sicher in die Reparaturhalle geschleppt hat, musste ich noch auf einige Ersatzteile warten. So konnte es erst am darauf folgenden Wochenende mit der Reparatur losgehen. Rudi stand derweil sicher und trocken an seinem Reparaturplatz und wartete geduldig auf seine Operation. Nach und nach kamen die fehlenden Ersatzteile an und so konnte es am Freitag, 03.10.2025 ( Tag der deutschen Einheit)
endlich losgehen. Mit Hilfe der tatkräftigen Unterstützung unseres Sohnes Cedric, ging es an die weitere Zerlegung des Zylinderkopfes. Zu erst galt es den Riementrieb sowie die Riemenabdeckungen des Zahnriemens zu zerlegen, die beiden Riemenscheiben von der Kurbelwelle zu entfernen und den Kurbelwellensensor zu entfernen. Der Ausbau der Kurbelwellenscheiben gestaltete sich als schwieriger wie geplant. Die Biester hingen fester auf der Kurbelwelle wie gedacht und haben nur sehr widerwillig ihre angestammte Position verlassen wollen. Dabei ist mir dann aufgefallen das die innere der beiden Kurbelwellen-Riemenscheiben defekt ist. Die innere der beiden Riemenscheiben ist zweiteilig ausgeführt. Diese besteht eigentlich aus zwei Scheiben – eine innere und eine äußere Scheibe. Diese beiden Scheiben sind durch vulkanisiertes Gummi zur Schwingungsdämpfung miteinander verbunden.

Normalerweise lässt sich die äußere Scheibe durch diese Gummilagerung NICHT auf der inneren Scheibe drehen. Hier war das aber möglich gewesen und wahrscheinlich der Grund für das seit kurzen im Kaltstart auftretende quietschen – bei dem ich dachte es würde vom LiMa-Keilriemen kommen. Jedes mal wenn ich den LiMa-Keilriemen nachgespannt habe, war das quietschen für einen Zeitraum verschwunden, kam aber immer wieder. Selbst der Austausch der Keilriemen brachte keine dauerhafte Besserung. Aber die Ursache dieses quietschen befand sich wohl hier – an der Riemenscheibe. Anscheinend habe ich durch das Nachspannen der Keilriemen den Druck auf das vulkanisierte Gummi erhöht, welches kurzfristig für eine höhere Reibung zwischen den beiden Scheiben gesorgt hatte und das quietschen weg war.
Kleine Ursache – große Wirkung! Nach dem der Zahnriementrieb vollständig entfernt war, haben wir den Ventildeckel geöffnet und haben uns das Desaster angeschaut – und wir waren schockiert. Es waren alle Kipphebel mehr oder weniger Zerstört. Zwei waren „lediglich“ verbogen, 6 Stück waren völlig zerstört und die Bruchstücke überall im Ventilgehäuse verteilt. Die Nockenwelle war komplett durch die Bruchstücke blockiert – an ein drehen war überhaupt nicht mehr zu denken. Die Kipphebelwelle hat es ordentlich verbogen, die Ventilhaube hat zwei dicke Risse und ist dadurch nicht mehr Öldicht. Nach der Demontage der Kipphebelwelle haben wir dann noch gesehen das die Nockenwellen-Lagerböcke 1+2 ebenfalls an den Gewinden durchgebrochen sind. (siehe Fotos) Was müssen hier für Kräfte gewirkt haben – Irre!
Weiter geht es mit der Demontage des Zylinderkopfes. Gott sei Dank kamen hierbei keine weiteren Überraschungen zu Tage. Die Kolben waren völlig in Ordnung und hatten keinerlei Ventil-Kontaktspuren zu verzeichnen. Das war dann wohl Glück im Unglück. Ich hatte schon Sorge das durch die stark wirkenden Kräfte auf die Kipphebel die Kolbenböden mit beeinträchtigt wurden – dies war Gott sei dank nicht der Fall. Nach dem der defekte Zylinderkopf demontiert war, haben wir die Kurbelwelle mehrmals durchgedreht. Dies ging völlig easy, spielfrei und fühlte sich wirklich gut an. Die Zylinderwände sehen super aus, es ist sogar noch der werkseitige Kreuzschliff zu erkennen. Es fanden sich keinerlei Fremdkörper oder ähnliches in/auf Zylinder/Kolben und ansonsten erscheint der Motorblock/die Dichtfläche in 1a Zustand. Man kann ja auch mal Glück haben.
Ich halte euch weiter auf dem laufenden….
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